Zum 20. Mal fand das traditionelle Turnier der Geibel-Schule statt. Fast 300 Mädchen und Jungen haben in zwei Hallen um die Siege gespielt. Dabei übernehmen die Schüler viel Verantwortung in der Organisation. Zwei Stars des VfB Lübeck kamen zu Besuch.
St. Gertrud Ein Pass, ein Zweikampf, dann bekommt der Stürmer der 7b den Ball und schießt ihn kraftvoll Richtung Tor. Der gegnerische Torwart reagiert schnell und wehrt ihn mit dem ganzen Körper ab. „Gute Parade!“, schallt es aus dem Mikrofon. Es ist die Stimme von Justin Koléki aus der 5c, der selbst schon eine Fußball-Medaille um den Hals trägt. Zusammen mit seinem Mitschüler Justin Eckmann moderiert er beim Nikolausturnier der Emanuel-Geibel-Schule die Spiele der Großen.
Seine Freunde und er fieberten seit Wochen auf diesen Tag hin. Jeweils 140 Schüler und Schülerinnen der Gemeinschaftsschule spielen an diesem Montag Vormittag an zwei Orten um den Sieg: In der Meesenhalle treten die Jungen der 5. und 6. Klassen und anschließend gemischte Mannschaften der siebten Jahrgänge gegeneinander an. Zeitgleich spielen in der Phönixhalle die ersten beiden Schuljahrgänge der Mädchen und später die Achtklässler.
VfB-Sportdirektor Stefan Schnoor und Stürmer Ahmet Arslan sehen sich die jeweils achtminütigen Spiele der Mannschaften an. „Wir schauen auch, ob wir hier Nachwuchstalente finden“, sagt Schnoor. Unwahrscheinlich ist es nicht. Die Schule mit Sport-Schwerpunkt hat eine Fußball-AG mit 85 Kindern, von denen elf eine DFB- Juniorcoach-Ausbildung absolviert haben.
Sie lernen nicht nur Fußball zu spielen, sondern auch Verantwortung zu übernehmen. Konrektor Bert-Jürgen Otto, der das Schüler-Turnier seit 1998 und dieses Jahr zum 20. Mal organisiert hat, steht entspannt neben dem Spielfeld. „Die Schüler machen fast alles“, sagt er. „Sie sind Trainer, Schiedsrichter, Sanitäter.“ Sogar die Dokumentation übernehmen Fotografen aus der Foto-AG. Und weil ältere Schüler die Jüngeren in ihre Aufgabe einführen, kennen sie sich, „und die Kleineren fühlen sich gut angenommen“. Im Juni wird Otto mit einigen der fußballbegeisterten Schüler sogar zu einem Turnier nach Russland fliegen.
Am Ende der ersten Runde geben die beiden VfB-Stars Autogramme und überreichen der 6c ihre Goldmedaillen. Otto fragt sie, ob sie sich trauen würden, gegen die Schüler-Torwarte Siebenmeter zu schießen. „Wenn ich nur keinen verschieße“, scherzt Ahmet Arslan. Er kennt die Schule gut, seine Schwester war hier Schülerin. Dann platziert er den Ball vier Mal treffsicher im Tor.
Friederike Grabitz -Lübecker Nachrichten
Text und Bild mit freundlicher Genehmigung der Lübecker Nachrichten.