Dank der großzügigen Unterstützung der Haukohlstiftung und eines Zuschusses des Schulvereins wurde es dem WPU Kunst ermöglicht, zwei spannende Tage mit dem Fotokünstler Ilan Wolff zu verbringen und von diesem in die Magie der Fotografie eingeführt zu werden.
Nachdem im Unterricht die Geschichte der Fotografie erarbeitet wurde, konnten die Schüler mit Ilans Hilfe selbst grundlegende Fototechniken ausprobieren. Jeder erstellte zunächst mit einer ganz normalen Dose eine eigene “Camera Obscura”. Dass man mit diesen banalen Behältern richtige Fotos erstellen kann, erfuhren die Schüler kurze Zeit später, als sie auf dem Schulhof die ersten fotografischen Versuche machten, indem sie das Schulgebäude aus ungewöhnlichen Perspektiven fotografierten.
Die Bilder durften sie in der riesigen Dunkelkammer, in die Ilan Wolff den Kunstraum verwandelt hat, selbst professionell mit den entsprechenden Chemikalien entwickeln. Als in der Entwicklerflüssigkeit auf dem weißen Fotopapier die ersten Schemen eines Bildes auftauchten war das Staunen groß. Sogleich wurden weitere Bilder entwickelt und nach kurzer Zeit war den Kindern der Entwicklungsvorgang in Fleisch und Blut übergegangen.
Als die Schüler mit der Technik der Camera Obscura nun vertraut waren, durften sie mit ihrer eigenen Camera Obscura und mit 4 weiteren Kameras von Ilan weitere Fotos aufnehmen. Durch die natürliche Verzerrung der Kamera, durch Experimentieren mit dem Aufnahmewinkel sowie durch die Wahl ungewöhnlicher Perspektiven rückten die Schüler die sie alltäglich umgebende Realität in einen neuen Blick.
Neben der ursprünglichen Fototechnik lernten die Schüler zudem eine experimentelle Fototechnik kennen, die durch den Surrealisten Man Ray bekannt wurde: das Fotogramm. Indem die Schüler in der Dunkelkammer Objekte mit interessanten Formen oder transparente Objekte auf einem Fotopapier arrangierten, zauberten sie – ganz im Sinne des Surrealismus – Traumwelten auf das Papier. Ursprünglich nicht zusammengehörende Dinge werden beim Betrachten miteinander verbunden und lassen eine neue magische Wirklichkeit entstehen. Nachdem die Dinge auf dem Fotopapier arrangiert waren, wurde das Bild belichtet. Nach der Entwicklung blieben die Stellen, die von den Gegenständen bedeckt waren weiß bzw. heller.
Die zwei Tage vergingen wie im Flug. Die Kinder waren von dem Workshop begeistert und werden diese intensiven Tage wahrscheinlich nicht so schnell vergessen.